Ursachenfindung: Nachts die Werte messen
“Wer am Morgen zu hohe Werte hat, sollte seinen Blutzucker einmal in der Nacht um zwei Uhr messen”, rät Professor Jochen Seufert. Am besten alle abends, nachts und morgens ermittelten Blutzuckerwerte notieren und zum Diabetologen mitnehmen. Das erleichtert dem Arzt, dem Phänomen auf den Grund zu gehen.
Der nächtliche Blutzuckerspiegel gibt einen Hinweis darauf, was die Ursache für das Morgenhoch sein könnte. Sind die Werte um zwei Uhr zu hoch, steckt möglicherweise eine zu späte Mahlzeit oder falsche Medikamentendosis dahinter. Sind sie um diese Zeit dagegen eher im niedrigen Bereich, könnte eine nächtliche Unterzuckerung oder das Dawn-Phänomen für die hohen Zuckerspiegel nach dem Aufstehen verantwortlich sein. Oft befragt der Arzt sein Gegenüber zudem nach dessen Ernährungsgewohnheiten am Abend.
Reicht das alles nicht aus, um der Ursache auf die Spur zu kommen, kann der Arzt dem Patienten auch ein Gerät geben, das den Zucker in der Nacht fortlaufend misst. Bei diesen CGM-Systemen (continuous glucose monitoring) trägt der Betreffende einen Sensor am Körper, der in regelmäßigen Abständen die Zuckerwerte im Unterhautfettgewebe misst. “Auf diese Weise lässt sich genau feststellen, wann in der Nacht die Zuckerwerte nach oben oder nach unten ausschlagen”, sagt Diabetologe Pillin.