Leberfleck oder Muttermal?
Dennoch findet man in manchen Fällen auch schon bei Neugeborenen einen “Schönheitsfleck”. Der Begriff Muttermal wird dabei oft gleichbedeutend mit Leberfleck verwendet – egal, ob der Pigmentfleck von Geburt an besteht oder erst in den frühen Lebensjahren auftaucht. “Die Begriffe Muttermal und Leberfleck bezeichnen das gleiche Phänomen und beziehen sich immer auf Pigmentnävi”, erklärt die Dermatologin. “Abgrenzen muss man das von anderen Geburtsmalen wie dem sogenannten Storchenbiss oder Blutschwämmchen. Dabei handelt es sich um eine Störung des Gefäßsystems, es sind andere Zellen betroffen.”
Ist das Pigmentpünktchen bereits beim Säugling sichtbar, aber klein und klar abgegrenzt, können Eltern in der Regel unbesorgt sein. Je größer und erhabener ein Leberfleck ausfällt, desto eher sollte man ihn beobachten. Auch eine große Anzahl und eine ungewöhnliche Färbung sind Gründe für eine ärztliche Kontrolle. “Passt die Farbe des Nävus überhaupt nicht zum Hauttyp des Kindes, fällt sie etwa bei einem blonden, hellhäutigen Kind bläulich-schwarz aus, sollte ein Hautarzt daraufschauen”, sagt Ulrike Blume-Peytavi.
Meistens harmlos
Insgesamt kann die Dermatologin jedoch beruhigen: “Bösartige Hautmale treten bei unter 0,1 Prozent der Kinder und Jugendlichen auf, sind also äußerst selten.” Auch wenn die Stelle schuppt oder juckt, muss dies nichts Schlimmes bedeuten. Anders als bei Erwachsenen ist selbst ein sich vergrößernder Fleck noch nicht unbedingt ein Warnsignal. Schließlich wächst das ganze Kind – und der Nävus wächst eben proportional mit.
Einen Sonderfall stellen von Geburt an auffallend große Leberflecke dar. Kleinere, einige Zentimeter große Male finden sich bei etwa einem Prozent aller Neugeborenen, größere trägt einer von etwa 20 000 Säuglingen auf der Haut. In Ausnahmefällen (etwa 1 von 500 000 Kindern) sind sogenannte Riesennävi angelegt, also großflächige, dunkle Pigmentstörungen, die zum Beispiel den kompletten Rücken überziehen.